Die Geschichte
des Landes Portugal begann bereits vor Christus. Der geschichtliche
Verlauf und der Einfluss anderer Völker und Kulturen haben das heutige Portugal sehr geprägt.
Vor Christus
2.
Jahrhundert v.Chr.: Viriatus (*um 190 v.Chr.), Führer der Lusitaner im
heutigen Portugal, erwehrt sich 140 v.Chr. den römischen Eindringlingen
unter Brutus und zwingt die Römer zu einem Friedensschluss, der aber
schon 139 v.Chr. vom römischen Senat annulliert wird, worauf Viriatus
von den eigenen Leuten ermordet wird.
72 v.Chr.: Portugal wird unter dem Namen Lusitanien Teil des Römischen Reichs.
27
v.Chr.: Im Zuge der Verwaltungsreform des Kaisers Augustus (*63 v.Chr.,
†14 n.Chr.; reg. 30 v.Chr. bis 14 n.Chr.) wird Lusitania (das
Kerngebiet des heutigen Portugal) eine römische Provinz.
0-1000
ab 60 n.Chr.: Beginn der Ausbreitung des Christentums.
um 430: Die von Norden eingewanderten Sweben gründen im Westen der iberischen Halbinsel das Reich Portu-Cale.
585: Das Reich der Sweben wird dem Reich der Westgoten eingegliedert.
711:
Beginn der arabischen (maurischen) Invasion. Portugal fällt nach nur
wenigen Jahren bis zur Höhe von Braga unter islamische Herrschaft.
9. Jahrhundert: Beginn der Reconquista, der Rückeroberung Portugals durch christliche Heere.
1000-1500
1139:
Alfons (Afonso) I. (*1110, †1185; reg. 1139-1185) begründet die
Selbstständigkeit Portugals und wird erster portugiesischer König.
1147: Lissabon wird den Arabern entrissen und 1260 Residenzstadt der portugiesischen Könige.
1267: Festlegung der bis heute gültigen Grenze zu Spanien.
1340: Alfons IV. (reg. 1325-1357) besiegt gemeinsam mit einem kastilischen (spanischen) Heer den Sultan von Marokko.
1415:
Portugal erobert nordafrikanisches Gebiet um Ceuta. Später erfolgen
weitere Eroberungen entlang der Küste Westafrikas (Heinrich der
Seefahrer †1460).
1438-1481:
Fortsetzung der Entdeckung und Unterwerfung westafrikanischer
Küstengebiete und Inseln unter Alfons V. (*1432, †1481). Starke
Expansion des Sklaven-, Gold- und Gewürzhandels.
Ende
15. Jahrhundert: Die Portugiesen erreichen das Kap der Guten Hoffnung
(Südafrika), errichten Handelskolonien und entdecken den Seeweg nach
Indien (Vasco da Gama).
1500-1800
1500
(22.4): Pedro Alvarez Cabral (*um 1467, †um 1526) entdeckt bei einer
Umseglung Afrikas (auf der Reise nach Indien) Brasilien und nimmt das
Land für die Krone Portugals in Besitz.
1580: Portugal geht an Spanien und wird diesem eingegliedert (bis 1640).
ab 1700: Die Portugiesen verlieren große Teile ihres Kolonialbesitzes in Afrika und Asien an die Engländer und Niederländer.
1755: Ein Erdbeben zerstört die Stadt Lissabon.
1800
1807:
Besetzung Portugals durch französische Truppen. Die Königsfamilie
flieht vor den Nachstellungen des französischen Kaisers Napoleon I. nach
Brasilien. Die Franzosen werden mit englischer Unterstützung aber schon
in den Jahren 1808/09 und 1811 aus Portugal vertrieben.
1815:
Brasilien erreicht den Status eines Königreichs und damit die
rechtliche Gleichstellung mit dem portugiesischen Mutterland.
1821: König Johann (João) VI. (*1769, †1826) kehrt von seinem Exil in Brasilien nach Portugal zurück.
1822 (7.9.): Brasilien erklärt seine Unabhängigkeit von Portugal.
1889-1908:
Ausdehnung des Kolonialbesitzes in Afrika unter König Karl (Carlos) I.
(*1863, †1908); zugleich Verschlechterung der finanziellen Lage
(Staatsbankrott 1891).
1900
1908: König Karl I. und der Thronfolger fallen einem Attentat zum Opfer. Manuel II. (*1889, †1932) besteigt den Thron.
1910 (4.10.): Manuel II. wird in einer Revolution gestürzt.
1910
(5.10): Portugal wird Republik. Erster Präsident ist Teófilo Braga
(*1843, †1924) . Es folgt eine Phase der politischen Instabilität mit
häufig wechselnden Präsidenten und Regierungschefs.
1911: Die republikanische Regierung verfolgt eine antiklerikale Politik und verkündet die Trennung von Kirche und Staat.
1932
(5.7.): Antonio de Oliveira Salazar (*1889 †1970) wird
Ministerpräsident. Er errichtet einen autoritär-korporativen
Einparteienstaat nach faschistischem Vorbild, unterdrückt jegliche
Opposition, schafft es aber, die Staatsfinanzen zu sanieren und die
innere Ordnung wieder herzustellen.
1939-1945: Im Zweiten Weltkrieg bleibt Portugal neutral, gewährt den USA und Großbritannien aber Stützpunkte auf den Azoren.
1949 (April): Portugal tritt der NATO bei.
1950
1951 (11.6.): Die Kolonien werden offiziell zu Überseeprovinzen Portugals erklärt.
ab
1960: Portugal sieht sich in seinen afrikanischen Kolonien zunehmend in
einen verlustreichen Unabhängigkeitskrieg verwickelt, der auch im
portugiesischen Mutterland Unmut und Widerstand gegen die herrschende
Diktatur auslöst.
1961 (18.12.): Portugal verliert seine Besitzungen in Indien (Goa, Damão und Diu).
1968
(26.9.): Nach einem Schlaganfall Salazars übernimmt Marcelo Caetano
(*1906, †1980) das Amt des Regierungschefs und setzt die autoritäre
Politik seines Vorgängers fort.
1970
1973
(24.9.): Die westafrikanische Kolonie Guinea-Bissau erklärt einseitig
ihre Unabhängigkeit, die von Portugal jedoch erst am 10.9.1974 offiziell
gewährt wird.
1974
(25.4.): In einem Putsch stürzt eine zumeist von jüngeren Offizieren
getragene »Bewegung der Streitkräfte« die seit 1932 bestehende Diktatur
(sog. »Nelkenrevolution«). Eine Militärjunta übernimmt die Macht,
nachdem Staatspräsident Américo Tomás (*1894, †1987; reg. 1958-1974) und
Ministerpräsident Marcelo Caetano ihren Rücktritt einreichten oder dazu
genötigt wurden.
1974
(15.5.): General António Ribeiro de Spínola (*1910, †1996), der sich
erst nach dem Putsch an die Spitze der »Bewegung der Streitkräfte«
rückte, wird Staatspräsident (bis 30.9.).
1974
(16.5.): Adelino da Palma Carlos (*1905, †1992) wird Ministerpräsident
(bis 17.7.). Ihm folgt Oberst Vasco dos Santos Gonçalves (*1921). Die
»Bewegung der Streitkräfte« schlägt einen radikal sozialistischen Kurs
ein und gerät damit in Gegensatz zu Spínola.
1974
(30.9.): Staatspräsident de Spínola tritt wegen der von ihm
missbilligten Linksentwicklung zurück. Sein Nachfolger wird General
Francisco da Costa Gómes (*1914).
1974: Die kleine Kolonie Macao wird »chinesisches Territorium unter portugiesischer Verwaltung«.
1974 (10.9.): Die schon 1973 einseitig proklamierte Unabhängigkeit von Guinea-Bissau wird von Portugal offiziell anerkannt.
1975
(11.3): Zur Abwehr einer drohenden kommunistischen Machtübernahme
versuchen General Spínola treue Verbände einen Putsch. Der Staatsstreich
misslingt und Spínola flüchtet ins Ausland.
1975:
Mosambik (25.6.), die Kapverdischen Inseln (5.7.) und São Tomé und
Príncipe (12.7.) werden in die Unabhängigkeit entlassen.
1975:
Nach anhaltenden heftigen Machtkämpfen (vornehmlich zwischen
Sozialisten und Kommunisten) wird Ministerpräsident Gonçalves durch eine
Offiziersversammlung abgesetzt und durch José Pinheiro de Azevdo
(*1917, †1983) abgelöst.
1975 (11.11.): Angola wird in die Unabhängigkeit entlassen.
1975
(20.11.): Eine revolutionäre Soldatenbewegung unter Oberst Otelo
Saraiva de Carvalho inszeniert eine Rebellion linker Truppenteile, die
von Oberst António Ramalho Eanes (*1935) niedergeschlagen wird. In der
Folge wird die Armee neu strukturiert und aus der Politik
herausgehalten.
1976 (Juli): Indonesien annektiert die portugiesische Kolonie Timor.
1976
(14.7.): Nach ersten freien Wahlen (25.4.) wird General Ramalho Eanes
zum Präsidenten gewählt (1980 mit großer Mehrheit wiedergewählt). Der
Führer der Sozialsten, Mario Soares (*1924) wird Ministerpräsident
(23.7.).
1976 (22.9.): Portugal wird in den Europarat aufgenommen.
1980
1982 (12.8.): Eine Verfassungsreform führt zur Aufhebung des 1974 gegründeten Revolutionsrates.
1986 (1.1.): Portugal wird Mitglied der Europäischen Gemeinschaft (EG).
1986 (9.3.): Mario Soares wird Nachfolger von Ramalho Eanes im Amt des Staatspräsidenten.
1990
1996 (9.3.): Der Sozialist Jorge Fernando Branco de Sampaio (1939*) wird neuer Staatspräsident.
1999 (20.12.): Portugal tritt seine Kolonie Macao an China ab.
( to be continued... )
:)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen