Mittwoch, 17. Juli 2013

Geschichte - Portugal in Zahlen

Die Geschichte des Landes Portugal begann bereits vor Christus. Der geschichtliche Verlauf und der Einfluss anderer Völker und Kulturen haben das heutige Portugal sehr geprägt.
Vor Christus
 
2. Jahrhundert v.Chr.: Viriatus (*um 190 v.Chr.), Führer der Lusitaner im heutigen Portugal, erwehrt sich 140 v.Chr. den römischen Eindringlingen unter Brutus und zwingt die Römer zu einem Friedensschluss, der aber schon 139 v.Chr. vom römischen Senat annulliert wird, worauf Viriatus von den eigenen Leuten ermordet wird.
72 v.Chr.: Portugal wird unter dem Namen Lusitanien Teil des Römischen Reichs.
27 v.Chr.: Im Zuge der Verwaltungsreform des Kaisers Augustus (*63 v.Chr., †14 n.Chr.; reg. 30 v.Chr. bis 14 n.Chr.) wird Lusitania (das Kerngebiet des heutigen Portugal) eine römische Provinz.
 
0-1000

ab 60 n.Chr.: Beginn der Ausbreitung des Christentums.
um 430: Die von Norden eingewanderten Sweben gründen im Westen der iberischen Halbinsel das Reich Portu-Cale.
585: Das Reich der Sweben wird dem Reich der Westgoten eingegliedert.
711: Beginn der arabischen (maurischen) Invasion. Portugal fällt nach nur wenigen Jahren bis zur Höhe von Braga unter islamische Herrschaft.
9. Jahrhundert: Beginn der Reconquista, der Rückeroberung Portugals durch christliche Heere.

1000-1500
 
1139: Alfons (Afonso) I. (*1110, †1185; reg. 1139-1185) begründet die Selbstständigkeit Portugals und wird erster portugiesischer König.
1147: Lissabon wird den Arabern entrissen und 1260 Residenzstadt der portugiesischen Könige.
1267: Festlegung der bis heute gültigen Grenze zu Spanien.
1340: Alfons IV. (reg. 1325-1357) besiegt gemeinsam mit einem kastilischen (spanischen) Heer den Sultan von Marokko.
1415: Portugal erobert nordafrikanisches Gebiet um Ceuta. Später erfolgen weitere Eroberungen entlang der Küste Westafrikas (Heinrich der Seefahrer †1460).
1438-1481: Fortsetzung der Entdeckung und Unterwerfung westafrikanischer Küstengebiete und Inseln unter Alfons V. (*1432, †1481). Starke Expansion des Sklaven-, Gold- und Gewürzhandels.
Ende 15. Jahrhundert: Die Portugiesen erreichen das Kap der Guten Hoffnung (Südafrika), errichten Handelskolonien und entdecken den Seeweg nach Indien (Vasco da Gama).

1500-1800
 
1500 (22.4): Pedro Alvarez Cabral (*um 1467, †um 1526) entdeckt bei einer Umseglung Afrikas (auf der Reise nach Indien) Brasilien und nimmt das Land für die Krone Portugals in Besitz.
1580: Portugal geht an Spanien und wird diesem eingegliedert (bis 1640).
ab 1700: Die Portugiesen verlieren große Teile ihres Kolonialbesitzes in Afrika und Asien an die Engländer und Niederländer.
1755: Ein Erdbeben zerstört die Stadt Lissabon.
 
1800
 
1807: Besetzung Portugals durch französische Truppen. Die Königsfamilie flieht vor den Nachstellungen des französischen Kaisers Napoleon I. nach Brasilien. Die Franzosen werden mit englischer Unterstützung aber schon in den Jahren 1808/09 und 1811 aus Portugal vertrieben.
1815: Brasilien erreicht den Status eines Königreichs und damit die rechtliche Gleichstellung mit dem portugiesischen Mutterland.
1821: König Johann (João) VI. (*1769, †1826) kehrt von seinem Exil in Brasilien nach Portugal zurück.
1822 (7.9.): Brasilien erklärt seine Unabhängigkeit von Portugal.
1889-1908: Ausdehnung des Kolonialbesitzes in Afrika unter König Karl (Carlos) I. (*1863, †1908); zugleich Verschlechterung der finanziellen Lage (Staatsbankrott 1891).

1900

1908: König Karl I. und der Thronfolger fallen einem Attentat zum Opfer. Manuel II. (*1889, †1932) besteigt den Thron.
1910 (4.10.): Manuel II. wird in einer Revolution gestürzt.
1910 (5.10): Portugal wird Republik. Erster Präsident ist Teófilo Braga (*1843, †1924) . Es folgt eine Phase der politischen Instabilität mit häufig wechselnden Präsidenten und Regierungschefs.
1911: Die republikanische Regierung verfolgt eine antiklerikale Politik und verkündet die Trennung von Kirche und Staat.
1932 (5.7.): Antonio de Oliveira Salazar (*1889 †1970) wird Ministerpräsident. Er errichtet einen autoritär-korporativen Einparteienstaat nach faschistischem Vorbild, unterdrückt jegliche Opposition, schafft es aber, die Staatsfinanzen zu sanieren und die innere Ordnung wieder herzustellen.
1939-1945: Im Zweiten Weltkrieg bleibt Portugal neutral, gewährt den USA und Großbritannien aber Stützpunkte auf den Azoren.
1949 (April): Portugal tritt der NATO bei.
1950
1951 (11.6.): Die Kolonien werden offiziell zu Überseeprovinzen Portugals erklärt.
ab 1960: Portugal sieht sich in seinen afrikanischen Kolonien zunehmend in einen verlustreichen Unabhängigkeitskrieg verwickelt, der auch im portugiesischen Mutterland Unmut und Widerstand gegen die herrschende Diktatur auslöst.
1961 (18.12.): Portugal verliert seine Besitzungen in Indien (Goa, Damão und Diu).
1968 (26.9.): Nach einem Schlaganfall Salazars übernimmt Marcelo Caetano (*1906, †1980) das Amt des Regierungschefs und setzt die autoritäre Politik seines Vorgängers fort.
1970
1973 (24.9.): Die westafrikanische Kolonie Guinea-Bissau erklärt einseitig ihre Unabhängigkeit, die von Portugal jedoch erst am 10.9.1974 offiziell gewährt wird.
1974 (25.4.): In einem Putsch stürzt eine zumeist von jüngeren Offizieren getragene »Bewegung der Streitkräfte« die seit 1932 bestehende Diktatur (sog. »Nelkenrevolution«). Eine Militärjunta übernimmt die Macht, nachdem Staatspräsident Américo Tomás (*1894, †1987; reg. 1958-1974) und Ministerpräsident Marcelo Caetano ihren Rücktritt einreichten oder dazu genötigt wurden.
1974 (15.5.): General António Ribeiro de Spínola (*1910, †1996), der sich erst nach dem Putsch an die Spitze der »Bewegung der Streitkräfte« rückte, wird Staatspräsident (bis 30.9.).
1974 (16.5.): Adelino da Palma Carlos (*1905, †1992) wird Ministerpräsident (bis 17.7.). Ihm folgt Oberst Vasco dos Santos Gonçalves (*1921). Die »Bewegung der Streitkräfte« schlägt einen radikal sozialistischen Kurs ein und gerät damit in Gegensatz zu Spínola.
1974 (30.9.): Staatspräsident de Spínola tritt wegen der von ihm missbilligten Linksentwicklung zurück. Sein Nachfolger wird General Francisco da Costa Gómes (*1914).
1974: Die kleine Kolonie Macao wird »chinesisches Territorium unter portugiesischer Verwaltung«.
1974 (10.9.): Die schon 1973 einseitig proklamierte Unabhängigkeit von Guinea-Bissau wird von Portugal offiziell anerkannt.
1975 (11.3): Zur Abwehr einer drohenden kommunistischen Machtübernahme versuchen General Spínola treue Verbände einen Putsch. Der Staatsstreich misslingt und Spínola flüchtet ins Ausland.
1975: Mosambik (25.6.), die Kapverdischen Inseln (5.7.) und São Tomé und Príncipe (12.7.) werden in die Unabhängigkeit entlassen.
1975: Nach anhaltenden heftigen Machtkämpfen (vornehmlich zwischen Sozialisten und Kommunisten) wird Ministerpräsident Gonçalves durch eine Offiziersversammlung abgesetzt und durch José Pinheiro de Azevdo (*1917, †1983) abgelöst.
1975 (11.11.): Angola wird in die Unabhängigkeit entlassen.
1975 (20.11.): Eine revolutionäre Soldatenbewegung unter Oberst Otelo Saraiva de Carvalho inszeniert eine Rebellion linker Truppenteile, die von Oberst António Ramalho Eanes (*1935) niedergeschlagen wird. In der Folge wird die Armee neu strukturiert und aus der Politik herausgehalten.
1976 (Juli): Indonesien annektiert die portugiesische Kolonie Timor.
1976 (14.7.): Nach ersten freien Wahlen (25.4.) wird General Ramalho Eanes zum Präsidenten gewählt (1980 mit großer Mehrheit wiedergewählt). Der Führer der Sozialsten, Mario Soares (*1924) wird Ministerpräsident (23.7.).
1976 (22.9.): Portugal wird in den Europarat aufgenommen.
1980
1982 (12.8.): Eine Verfassungsreform führt zur Aufhebung des 1974 gegründeten Revolutionsrates.
1986 (1.1.): Portugal wird Mitglied der Europäischen Gemeinschaft (EG).
1986 (9.3.): Mario Soares wird Nachfolger von Ramalho Eanes im Amt des Staatspräsidenten.
1990
1996 (9.3.): Der Sozialist Jorge Fernando Branco de Sampaio (1939*) wird neuer Staatspräsident.
1999 (20.12.): Portugal tritt seine Kolonie Macao an China ab.

( to be continued...   )
:)

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